News / Zulieferer

Medienberichte: ThyssenKrupp will Autozulieferer verkaufen

Nach Informationen der Nachrichtenagentur „Reuters“, die sich mit Informationen der „Financial Times Deutschland“ decken, steht ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger kurz vor dem Abschluss seines milliardenschweren Verkaufsprogramms. Beide Medien berichten unter Berufung auf unterschiedliche Quellen, dass Hiesinger nun auch einen Käufer für die Autozuliefersparte Tailored Blanks (Lieferant von Blechen mit flexiblen Materialstärken) gefunden hat. Angeblich will der chinesische Stahlkonzern Wuhan Iron and Steel (Wisco) die Sparte mit weltweit 900 Beschäftigten übernehmen. Weder ThyssenKrupp noch Wisco äußerten sich bislang zu den Gerüchten. Laut „Rheinische Post“ habe ThyssenKrupp zuletzt zahlreiche Beteiligungen mit einem Gesamtumsatz von zehn Milliarden Euro auf die Verkaufsliste gesetzt, um so den milliardenschweren Schuldenberg abzutragen. „Der Konzern hatte sich in früheren Zeiten beim Bau von zwei neuen Stahlwerken in Übersee verhoben, begründet das Blatt den Strategieschwenk. Unter dem Titel „Chinesen nehmen deutsche Industrie ins Visier“ beschäftigt sich auch „Die Welt“ mit dem Thema und schreibt: „China macht bei der Jagd auf deutsche Industrieunternehmen Ernst: Unternehmen aus der Volksrepublik wollen Insidern zufolge die ThyssenKrupp-Autozuliefer-Tochter Tailored Blanks übernehmen … Investoren aus dem Reich der Mitte sind weltweit auf der Suche nach Technologien.“ Der Asien-Experte Jens-Peter Otto von der Beratungsgesellschaft PwC bestätigt den Trend: Die Schuldenkrise in Europa und die weltweiten Konjunktursorgen könnten das Interesse der Chinesen an Investitionen im Ausland nicht bremsen, so der Experte.

Tags: , , , , ,

Kommentarfunktion geschlossen.