Autozulieferer ZF verkleinert Vorstand – Der Automobilzulieferer ZF verkleinert seinen Vorstand. Wie das Unternehmen am Dienstag in Friedrichshafen mitteilte, sollen künftig nur noch sechs Top-Manager die Geschicke lenken. Konkret scheiden 2013 Reinhard Buhl, bisher verantwortlich für Fahrwerktechnik, und Gerhard Wagner (Antriebstechnik) aus. Neu in den Vorstand rückt Michael Hankel, bisher Vorsitzender der Geschäftsführung bei ZF Lenksysteme, der den Posten mit dem bisherigen Vorstand für Technik, Peter Ottenbruch, tauscht. (Quelle: Stern.de, 18.12.12)

Reise nach Jerusalem – Kommentar von Tobias Dieterich – Die Straffung des mit acht Vorstandsmitgliedern aufgeblähten Führungsgremiums beim Automobilzulieferer ZF macht Sinn. Acht Vorstandsmitglieder erscheinen für einen Automobilzulieferer einfach zu viele, zumal das Unternehmen seit jeher eine klare strategische Ausrichtung aufweist, die einer Überdimensionierung des Top-Managements widerspricht. Ja: Mit dem neuen Vorstandskonzept können die Aufgabenbereiche deutlich erweitert werden – hier kann man ZF-Aufsichtsratschef Giorgio Behr nur beipflichten, der dies als Begründung für die Umstrukturierung anführt. Zudem erhält dadurch die strategische Fokussierung in der Vorstandsarbeit mehr Gewicht. Die Neuordnung macht auch deshalb Sinn, da ZF in den nächsten Jahren einen scharfen Expansionskurs fahren will und jeweils mehr als eine Milliarde Euro in den Geschäftsaufbau investieren will. Dass die Friedrichshafener mit ihrer Entscheidung schlussendlich auch dem Corporate-Governance-Gedanken entsprechen, der kleine schlagkräftige Führungszirkel favorisiert, ist ein weiteres Argument für die Straffung der Verantwortlichkeiten. Denn: Viele Verantwortliche bedeutet letztlich: Keiner ist verantwortlich.