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Zulieferbranche im Umbruch

Thüringens Automobil-Zulieferern macht die Absatzschwäche vieler Autobauer in Europa zu schaffen. Weil es vor allem in Asien Wachstum gebe, wachse auch der Druck für Zulieferer, beispielsweise in China zu produzieren, sagte der Präsident der Branchenvereinigung Automotive Thüringen, Michael Militzer, am Rand eines Branchentages am Donnerstag in Erfurt. Dieser steht in diesem Jahr unter dem Motto „Risiko und Verantwortung“. Militzer plädierte erneut für Firmenzusammenschlüsse, damit auch kleine Firmen eine Chance in dem globalisierten Geschäft hätten. Das könnte beispielsweise durch gegenseitige Beteiligungen erfolgen. „Kleine Firmen laufen sonst Gefahr, vom Markt zu verschwinden“, so der Fachmann. (Focus Money online, 11.7.13/S–)

Auf den Punkt gebracht – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Dass Michael Militzer ein Mann der klaren Worte ist, hat er in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt. Seine Analyse über wachsende Risiken für regional aufgestellte Automobilzulieferer trifft den Nagel auf den Kopf. Tatsächlich wachse der Druck auch auf kleinere Zulieferer, direkt bei ihren boomenden Kunden in den Schwellenländern zu produzieren. Wollen sie im immer schärfer werdenden Wettbewerb bestehen, so führt hieran kein Weg vorbei. Was in der Diskussion jedoch oftmals untergeht ist die Frage, wie vor allem kleinere Unternehmen diese Herausforderung schultern sollen. Für einen regionalen Zulieferer mit vielleicht 100 Mitarbeitern stellt bereits der Schritt ins harmonisierte Europa eine große Herausforderung dar – ein Sprung nach China erscheint dabei als kaum lösbares Problem. Gleichwohl zieht Militzer hieraus die richtigen Schlüsse: Firmenzusammenschlüsse, damit auch kleine Firmen eine Chance in dem globalisierten Geschäft hätten, könnten hier Abhilfe schaffen. So oder so: Die Zulieferbranche, allen voran kleinere Unternehmen, stehen vor gewaltigen (aber lösbaren) Herausforderungen im globalisierten Geschäft.

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