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Roland-Berger-Studie mit skeptischem Ausblick für Elektroautos

Wie aus dem am Mittwoch vorgelegten „Index Elektromobilität” der Beratungsgesellschaft Roland Berger Strategy Consultants und der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen Aachen hervorgeht, kommt die Elektromobilität weiterhin nicht richtig in Schwung. Es gebe noch viele ungelöste Probleme. Die Herstellung von Elektrofahrzeugen sei für die Autohersteller immer noch finanziell unattraktiv. „Beim Verkauf von Elektrofahrzeugen realisieren Automobilhersteller viel geringere Deckungsbeiträge als beim Verkauf von Autos mit konventionellem Antrieb“, hieß es. Der Index vergleicht die Wettbewerbsposition der sieben führenden Automobilnationen, dies sind Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Japan, China und Südkorea in der E-Mobilität. (Autohaus.online, 22.5.2013/S.–)

Das war abzusehen – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Wie war das noch einmal? Wollte die Bundesregierung nicht bis 2020, also wohlgemerkt in bereits sieben Jahren, eine Million Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen bringen. Aus, vorbei, Schluss. Wie soll das gehen, wenn allein 2012 gerade einmal 3.000 Elektro-Autos in Deutschland neu zugelassen wurden? Es wird höchste Zeit, dass solche Träumereien revidiert werden. Tatsache ist: Der Markt für Elektromobilität ist (und bleibt vermutlich auf absehbare Zeit) ein absoluter Nischenmarkt – allen politischen Verlautbarungen und technologischen Vorstößen der Hersteller zum Trotz. Politik und Autoproduzenten ist es nicht gelungen, den Konsumenten auf ihrer Reise in die E-Mobilität mitzunehmen und diesen von den Vorzügen der neuen automobilen Welt zu überzeugen. Roland Berger hat somit die Finger in eine seit langem bekannte Wunde gelegt. Ungelöst ist laut Berger-Studie vor allem das Problem der mangelnden Infrastruktur für E-Mobilität. Die eingeschränkte Reichweite der Elektrofahrzeuge werde sich voraussichtlich erst nach 2020 durch effizientere Speichertechnologien verbessern. Fragen über Fragen, auf die dringend Antworten gegeben werden müssen. Ohne verbindliche Klärungsansätze werden auch in Zukunft nur wenige Konsumenten in ein Risikoprodukt mit ungewisser Zukunft investieren.

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