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Daimler und Renault/Nissan weiten Kooperation aus

Wie die Zeitschrift „Auto Motor und Sport“ am Mittwoch unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete, soll die Kooperation zwischen den Autoherstellern Daimler und Renault enger werden als bislang bekannt. Dem Bericht zufolge stellt Renaults japanischer Partner Nissan den Stuttgartern künftig die Plattform seines kleinen Offroad-Autos Juke zur Verfügung. Zuvor hatten Daimler und Renault bereits den Bau eines Kompaktwagens für die Nissan-Nobelmarke Infiniti auf Mercedes-Benz-Basis angekündigt. Ein Daimler-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Befürchtungen, dass die Marken durch zu große Nähe und Verquickungen verwässert werden und an Identität verlieren könnten, weist Daimler-Chef Dieter Zetsche zurück: „Wir schützen konsequent die Marken, nutzen aber alle Chancen, die sich uns bieten.“ Der Erwartung, dass der Kooperation letzten Endes eine Fusion folgen könnte, erteilt Zetsche zudem eine Absage. (Auto Motor und Sport online, 1.11.)

Kommentar von Tobias Dieterich: Die Kooperation stimmt hoffnungsvoll – vor allem aus Sicht von Daimler. Jahrelang kämpfte das Unternehmen um eine stärkere Position im Kleinwagensegment und hat dieses Ziel dank hausgemachter Fehler stets aus den Augen verloren. Die missglückte Fusion mit dem auf spritschluckende Karossen spezialisierten Chrysler-Konzern, der mit Kleinwagen kaum etwas am Hut hatte, sowie das nicht enden wollende, kostspielige Abenteuer rund um den Kleinwagen Smart haben die Stuttgarter endlich zur Einsicht gebracht. Warum teure Kompetenzen zukaufen oder selbst in eine kostspielige Entwicklung investieren, wenn es dank Kooperationen einfacher und kostengünstiger geht. Daimler erscheint hier der Hauptnutznießer dieser Kooperation zu sein – ob es den Franzosen hingegen gelingen wird, den Glanz des Sterns auf ihre Kleinwagenflotte zu lenken, erscheint hingegen fragwürdig.

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