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VW plant Billigmarke

Der VW-Konzern will offenbar seine Produktpalette nach unten hin erweitern. Zahlreiche Medien berichten seit Tagen, VW wolle ins Billigsegment einsteigen und eine Billigmarke für Autos unter 6.000 Euro gründen. Der Konzern habe einen konkreten Fahrplan für drei sogenannte Low-Budget-Modelle, berichtet „Auto-Bild“ in seiner aktuellen Ausgabe (Freitag). Demnach könnten die Varianten Limousine, Kombi und Mini-Van in drei Jahren zu Preisen zwischen 6.000 und 8.000 Euro auf den Markt kommen. Auch in Europa sei die Einführung eines in China oder Indien gebauten Mini-Wagens denkbar. Bislang wird dieses Marktsegment vor allem vom französischen Rivalen Renault mit seinem Ableger Dacia dominiert. Auch VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh unterstützt das Vorhaben, ein „Low Budget Car” zu entwickeln: „Wir brauchen für die Schwellenländer ein günstiges Auto unterhalb des VW Up”, sagte er dem „Handelsblatt”. Bis zum Ende dieses Jahres solle der Konzernspitze ein entsprechendes Konzept vorgelegt werden, berichtete die Zeitung.

Kommentar von Dr. Olaf Janke: Eine echte Billigmarke ist aus Sicht vieler Experten der fehlende Mosaikstein im Marken-Imperium von VW. Diese könnte jedoch schon 2015 kommen. Mit dem Plan, nun auch noch im Billigsegment anzugreifen und ab 2015 mit einer eigenen Billigmarke an den Start zu gehen, rundet VW sein beeindruckendes Portfolio nun auch nach unten ab. Das Erschließen der vollen Wertschöpfungskette vom Billigauto bis zur Luxuslimousine wird dem Konzern Wachstum und weitere Zukunftsperspektiven beschweren. Dass die Wolfsburger erfolgreich Marken integrieren können, haben Sie mehr als einmal erfolgreich gezeigt. Eine dreizehnte Marke, die den Konzern im Billigsegment gegen die hier erfolgreich positionierte Renault-Gruppe (Dacia) antreten lässt, könnte durchaus erfolgreich am Markt agieren. Hierfür sprechen mehrere Gründe: 1. Das hohe Markenimage der Konzernmutter; 2. Das enorme Marktpotenzial (vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern), das von westlichen Autoschmieden derzeit kaum beackert wird; 3. Das selbstgesteckte Ziel, bis 2018 zum Weltmarktführer zu avancieren. Hierfür müssen neue Produkte in die expansiven Schwellen- und Entwicklungsländer sowie in die unteren Einkommensschichten Europas gepumpt werden; 4. Der Konsens zwischen allen Entscheidern scheint groß. Management und Arbeitnehmervertreter geben sich hier harmonisch wie selten.

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