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Wachwechsel bei KSPG

Die Rheinmetall Automotive Führungsgesellschaft KSPG AG hat einen neuen Vorstandschef gefunden. Horst Binnig wird neuer Chef der Autozulieferersparte KPSG, teilte Rheinmetall am Freitag in Düsseldorf mit. Binnig, bislang Vorstandsmitglied bei KSPG, folgt auf den 65-jährigen Gerd Kleinert, der in den Ruhestand geht. Rheinmetall-Chef Armin Pappberger betonte, die Entscheidung stelle „personelle Kontinuität“ sicher. Der Rheinmetall-Konzern hatte im vergangenen Jahr Pläne für einen Börsengang der Autozuliefersparte zu den Akten gelegt. Der Bereich erwirtschaftete mit weltweit 13.000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 2,4 Mrd. Euro – etwas mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes. Das operative Ergebnis (Ebit) ging dagegen zurück. (Handelsblatt online, 6.9.13/S–)

Unterschätze Meldung – Kommentar von Tobias Dieterich – Die Meldung kommt unscheinbar daher: Horst Binning löst Gerd Kleinert als Chef der Autozulieferersparte KPSG ab. Doch die Nachricht ist alles andere als eine unwichtige Personalie: Immerhin sorgt KSPG für die Hälfte des Konzernumsatzes. So erwirtschaftete der Bereich mit weltweit 13.000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 2,4 Mrd. Euro – etwas mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes. Keine Frage: Mit Binning löst ein „Guter“ einen „Guten“ ab. Der „Neue“ an der Spitze des Konzerns gehört der KSPG-Gruppe seit 1999 an und ist bereits seit dem 1. Januar 2012 Mitglied des KSPG-Vorstands. Davor war er über mehr als elf Jahre verantwortlich für den Geschäftsbereich KS Aluminium-Technologie, in dem das Geschäft mit Leichtbau-Motorblöcken, Zylinderköpfen und Strukturbauteilen aus Aluminium zusammengefasst ist. Danach übernahm der umtriebige Macher die Gesamtverantwortung für die heutige Division Hardparts. Tatsache ist: Das globale Zuliefergeschäft steht vor gewaltigen Umbrüchen, Binnig somit vor enormen Herausforderungen. Es wird entscheidend darauf ankommen, dass Binnig den Konzernteil schnell wetterfest macht und die auch unter seinem Vorgänger groß geschriebene internationale Expansion vorantreibt. Auch die Profitabilität des Bereichs könnte gerne noch einen Zuschlag vertragen. Dass Binnig das Zeug hierzu hat, hat er bei seinen bisherigen Funktionen bewiesen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie er den Konzern in den kommenden Jahren prägen wird. Interessant wird vor allem die Frage sein, ob er den Konzernteil – wie ursprünglich mal geplant – an die Börse führen wird oder ob die durchaus charmanten Pläne ein für allemal in der Schublade verschwinden.

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