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Massiver Arbeitsplatzabbau beim Abgasspezialist Eberspächer

Der Abgas- und Klimaspezialist Eberspächer will nach einem spürbaren Gewinnrückgang Hunderte Arbeitsplätze abbauen. Das teilte das Unternehmen mit Sitz in Esslingen am Donnerstag mit. 2012 war der Gewinn um 6,3 Prozent auf 71,5 Millionen Euro gesunken, für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Geschäftsführende Gesellschafter Heinrich Baumann mit einem weiteren Rückgang. Der Umsatz wuchs 2012 um rund 9 Prozent auf 2,83 Milliarden Euro. (Focus online, 6.6.13/S–)

Horrormeldung – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Die Nachricht vom Abbau hunderter Arbeitsplätze beim deutschen Großzulieferer Eberspächer erwischt die Branche auf dem falschen Fuß. Dass restrukturiert werden muss, Produktionsanpassungen vorgenommen werden müssen und die Unternehmen sich im Umfeld der Krise neu aufstellen müssen, steht außer Frage. Dass aber allein im Werk Neunkirchen im Saarland in den nächsten zwei Jahren insgesamt 300 Arbeitsplätze (von 1.950 Mitarbeitern) abgebaut werden, Eberspächer dabei auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließt, lässt einen dann doch zusammenzucken. Die Maßnahme verwundert, zumal der Automobilzyklus auch in Europa spätestens 2014 wieder anspringen sollte und man dann vielleicht über eine zu kleine Stammbelegschaft klagen wird. Hätte es Kurzarbeit hier nicht auch getan? Die Nachricht ist aber zugleich nachvollziehbar – zumal unlängst erst die Unternehmensberatung Roland Berger den Abbau von zehntausenden Arbeitsplätzen in der deutschen und europäischen Zulieferindustrie angekündigt hatte. Und dass Eberspächer durchaus an allen Fronten die Kosten senkt, hat das Unternehmen zuletzt bewiesen, als es im Juni seine neue Asien-Zentrale in Shanghai in Betrieb genommen hat. Doch davon hat die deutsche Belegschaft herzlich wenig. Unser Fazit: Eberspächer erfüllt seine Pflicht und restrukturiert in Zeiten der Krise. Ob jedoch der Abbau derart beträchtlicher Personalressourcen vor dem Hintergrund einer immer noch guten Gewinnsituation sowie eines für 2014 zu erwartenden Anziehens des automobilen Zyklus notwendig ist, bleibt dahingestellt.

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