News / PKW

Saab ist wieder da

Nach der Insolvenz des schwedischen Autobauers und der Übernahme durch ein Konsortium 2012 ist in der früheren Fabrik erstmals wieder ein Auto vom Fließband gerollt. Der Wagen sei ein erstes Testauto basierend auf dem Saab 9-3, sagte Johan Andersson, Sprecher von National Electric Vehicle Sweden (NEVS), die die Autosparte Saab im vergangenen Jahr übernommen hatte. Saab gehörte bis Anfang 2010 zu General Motors und wurde dann vom kleinen Sportwagenbauer Spyker übernommen. Im Dezember 2011 musste Saab nach Monaten ohne Produktion und Einnahmen Insolvenz beantragen. Im Juni 2012 ging die Marke an das chinesisch-japanisches Konsortium. (Handelsblatt online, 20.9.13/S–)

Ein weiter Weg – Kommentar von Tobias Dieterich – Eine gute Nachricht für Nostalgiker: Die schwedische Traditionsmarke Saab, deren Autos jahrzehntelang Objekt der Begierde von deutschen Ärzten, Anwälten und Freiberuflern war, ist wieder da. Öffentlichkeitswirksam ist davon die Rede, dass nun das erste Fahrzeug von den wieder angeworfenen Produktionsbändern gerollt ist. Das ist erst einmal eine schöne Nachricht, doch wäre es allzu kühn von einem „Comeback“ des Unternehmens zu sprechen. Denn noch stehen hier viele Steine und Hürden auf einem langen und beschwerlichen Weg: Zunächst einmal muss klargestellt werden, dass es sich hier zunächst um einen reinen Testwagen handelt – nicht mehr und nicht weniger. Zudem befinde sich die neuen Eigner von Saab weiterhin in Verhandlungen mit etwa 500 Zulieferern: Ausgang offen. Und wie man mit einer Belegschaft von nur 300 Mitarbeitern ebenfalls von einem „Comeback“ sprechen kann: unklar. Dennoch besteht Hoffnung: Die Marke ist weiterhin ein Mythos und der Wille zum Neuanfang scheint ungebrochen. Es ist Saab und seinen treuen Recken zu wünschen, dass der Hersteller in verkleinerter Form überleben wird. An dieser Stelle fließt dem Autor dieses Kommentars, selbst ehemals Saab-Fan, ein nostalgisches Tränchen über die Wangen.

Tags:

Kommentarfunktion geschlossen.