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Billigere Elektrofahrzeuge treiben Absatzzahlen nach oben

Einer der wichtigsten Motoren des Weltmarkts für Elektrofahrzeuge sind 2013 die erstmals signifikant gesunkenen Anschaffungskosten beim Kauf eines Fahrzeugs. Wie die „Innovations-Report“ berichtet, sind die Preise für die wichtigsten Elektrofahrzeuge im Vergleich zu den Vorjahrespreisen um mehr als 18 % gesunken, denn die Hersteller versuchen die Umsätze steigern und wettbewerbsfähig bleiben. „Die geplante Einführung von rund 15 neuen Elektrofahrzeug-Modellen Verlauf des nächsten Jahres, wie etwa der BMW i8, der Tesla Model S, der Audi R8 und Q7, der Porsche 918 Spyder sowie der Mercedes SLS AMG ECell, wird den Wettbewerb auf dem Weltmarkt für Elektrofahrzeuge intensivieren und die Preise fallen lassen“, wird hierzu Anjan Hemanth Kumar, ein Analyst von Frost & Sullivan Automotive and Transportation Team Leader zitiert. Der „Innovations-Report“ verweist zudem auf eine aktuelle Studie von Frost & Sullivan (http://www.automotive.frost.com), wonach die Verkaufszahlen für Elektrofahrzeuge im Jahr 2012 bei 120.000 Einheiten lagen und bis 2018 voraussichtlich 2,7 Mio. Einheiten erreichen werden. (Innovations-Report online, 9.9.13/S–)

Jetzt geht’s los – Kommentar von Tobias Dieterich – Die nachgebenden Preise bei Elektrofahrzeugen scheinen sich als ein nachhaltiger Trend zu etablieren, womit die Elektromobilität an einer entscheidenden Schnittstelle im Entwicklungszyklus angekommen ist. Immer dann, wenn die Preise von Innovationen zu bröckeln beginnen, wachsen die Chancen, dass sich eine junge Technologie am Markt durchsetzt. Tatsächlich drehen immer mehr Hersteller an der Preisschraube: So hat Opel im Kampf um die bislang noch wenigen Käufer von Elektroautos in Europa den Ampera deutlich günstiger in den Markt gedrückt. Ab sofort gibt es den Innovationsträger Opel Ampera in Deutschland bereits ab 38.300 Euro. „Das sind 7.600 Euro weniger als bisher bei identischer Ausstattung“, teilte die Adam Opel AG am Montag in Rüsselsheim mit. Dass der Hersteller die Preissenkung als „wichtigen Anschub für diese noch immer zu wenig verbreitete, umweltfreundliche Art der Mobilität“ sind wohlfeile Worte. Jenseits aller Verlautbarungen aber ist dies ein signifikantes Indiz dafür, dass sich das Tempo hin zur Demokratisierung, d.h. Massentauglichkeit, der neuen Technologie allmählich beschleunigt. Und das ist gut so, ja zwingend notwendig, will die neue Technologie die kommenden fünf Jahre überleben. Hintergrund der Preisoffensive beim Ampera dürfte aber auch sein, dass BMW und VW auf der Weltleitmesse IAA eigene Elektroautos präsentieren. So startet der i3 noch in diesem Jahr bei rund 35.000 Euro, Volkwagens E-Up soll circa 27.000 Euro kosten.

Doch nicht nur die Anschaffungskosten stehen einem Durchbruch der Technologie im Wege, sondern auch die hohen Nebenkosten wie etwa die Strompreise. Wenn der Käufer eines E-Mobils schon den doppelten Preis eines konventionellen Modells bezahlt, so möchte er wenigstens danach ans Sparen gehen. VDA-Präsident Matthias Wissmann hat in diesem Zusammenhang die „rasante Zunahme der Energiepreise“ scharf kritisiert. Sie seien „die größte Sorge“ der Fahrzeugindustrie. „Anders als viele Branchen bekommt die Automobilindustrie ja keinen Rabatt auf die immensen Stromkosten“, so der Lobbyist. Daher müsse die nächste Bundesregierung „die explodierenden Kosten der Umlage beim Erneuerbare-Energien-Gesetz in vernünftige Grenzen“ zurückführen, verlangte Wissmann. Der Mann hat recht, denn der Erfolg der E-Mobilität entscheidet sich – neben der dringend erforderlichen Zunahme an Komfort (Reichweite etc.) – ausschließlich über Preis und Nebenkosten. Und diese sind – trotz jüngster Preissenkungen – weiterhin einfach zu teuer.

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