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Daimler produziert A-Klasse auch in Finnland

Medienberichten zufolge ist der finnische Auftragsfertiger Valmet mit dem Bau des Einstiegsmodells der Mercedes-Benz A-Klasse planmäßig an den Start gegangen. Die Produktion im Werk Uusikaupunki werde nun kontinuierlich hochgefahren, teilte Daimler am Freitag mit. Bis 2016 sollen mehr als 100.000 A-Klasse-Fahrzeuge bei Valmet vom Band laufen. Vorstandsmitglied Andreas Renschler erklärte hierzu, Valmet ergänze den Kompaktwagen-Produktionsverbund der Werke in Rastatt und im ungarischen Kecskemét optimal. Wegen der großen Nachfrage nach der A-Klasse habe Daimler zusätzliche Produktionskapazitäten für den Kompaktwagen schaffen müssen. (Handelsblatt online, 2.9.13/S–)

Luxusprobleme – Kommentar von Der. Olaf Janke – Da wird jemand vom eigenen Erfolg überrannt. Tatsächlich können die Stuttgarter die Nachfrage nach dem neuen kompakten Einstiegsmodell aus eigener Kraft offenbar nicht mehr befriedigen, weshalb der Konzern im vergangenen Jahr einen Auftragsbauer zur Unterstützung angeheuert hat. Im Konzern hieß es zuvor, die neuen Fahrzeuge der Mercedes-Benz A- und B-Klasse kämen bei den Kunden so gut an, dass die Werke im badischen Rastatt und im ungarischen Kecskemet komplett ausgelastet seien. Keine Frage: Das Modellfeuerwerk der Stuttgarter schlägt sich endlich in proppevollen Auftragsbüchern und guten Geschäften nieder. Nachdem sich das Unternehmen lange Zeit unter seinen Möglichkeiten verkauft hatte, findet es nun allmählich den Anschluss an BMW und Co. Konzernchef Zetsche, vor kurzem noch als lame duck abgestempelt, scheint den Erfolg von langer Hand und mit einer schmerzhaften Vorlaufzeit strategisch wohl geplant zu haben. Das ist gut für alle Stakeholdergruppen, vor allem für die Anteilseigner und Kunden, die sich über ihr Investment bzw. über ihre hochbegehrten Fahrzeuge freuen können. Jedoch dürfte das Arbeitnehmerlager die Ankündigung, einen Teil der Produktion zu einem Auftragsfertiger auszulagern, durchaus skeptisch sehen, wird dadurch doch die Stellung des Faktors Arbeit „beim Daimler“ geschwächt. Anstatt ihre eigene Belegschaft zu vergrößern, picken sich die Stuttgarter weltweit die für sie vorteilhaftesten Fertigungsplattformen heraus –ohne sich über Personalkapazitäten, Supply Chain und Management weiter Gedanken machen zu müssen. Ein aus Sicht des Arbeitnehmerlagers gefährlicher Trend, der uns an anderer Stelle sicher noch beschäftigen wird.

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