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Skoda in Deutschland weiter im Vorwärtsgang

Die tschechische Volkswagen-Tochter Skoda ist Medienberichten zufolge auf bestem Weg, bis zum Jahresende in Deutschland einen Marktanteil von mehr als fünf Prozent zu erziele – ein Rekordwert. „Trotz einer allgemein schwierigen Marktsituation sehen wir gute Chancen, das Jahr 2013 mit rund 150.000 Neuzulassungen abzuschließen”, sagte Hermann Schmitt, Sprecher der Geschäftsführung von Skoda Auto Deutschland, anlässlich seines Abschieds bei Skoda. Der amtierende Deutschland-Chef von Skoda stützt seine Markteinschätzungen insbesondere auf die größte Modelloffensive in der Geschichte der tschechischen Traditionsmarke. Allein in diesem Jahr bringe Skoda acht neue Automobile und Modellvarianten auf den Markt. Nach den weiteren Worten von Hermann Schmitt wird Skoda seine Position als Importmarke Nummer eins in Deutschland bis Ende 2013 im fünften Jahr in Folge weiter ausgebaut haben. (Mittelstands-Nachrichten online, 26.8.13/S–)

Schöne neue Autowelt – Kommentar von Tobias Dieterich – Wäre hätte das vor fast einem Vierteljahrhundert gedacht, als der Volkswagen-Konzern den damaligen maroden tschechoslowakischen Autobauer Skoda unter seine Fittiche nahm. Eine vorsinnflutliche Autoproduktion, Autos aus Plaste und die Unternehmenskultur eines Staatskonzerns prallten mit aller Wucht mit dem damals schon führenden europäischen Autobauer zusammen. Die Gegensätze waren bizarr, beide Unternehmen Lichtjahre voneinander entfernt, ein erfolgreiches Zusammenwachsen erschien vielen Kritikern damals schier unmöglich. Und doch ist es gelungen. „Skoda hat sich in den vergangenen Jahren auf dem deutschen Markt sehr erfolgreich entwickelt. Diese Feststellung gilt umso mehr, wenn man sich in Erinnerung ruft, wo wir 1991 begonnen haben”, lässt sich der scheidende Skoda Deutschland-Chef Hermann Schmitt zitieren – und der Mann hat recht. Im ersten Jahr seiner Deutschland-Präsenz hatte der tschechische Automobilhersteller mit knapp 24.000 Neuzulassungen einen Marktanteil von 0,57 % erzielt. 23 Jahre später baut Skoda nun begehrte und wettbewerbsfähige Autos. Der Charme von Plaste und Elaste ist längst abgestreift. Der Marktanteil des Herstellers von fast 5 % in Deutschland – dem nach wie vor anspruchsvollsten Markt der Welt – spricht Bände. Mit 89.312 Neuzulassungen (Vorjahr: 87.415) ist Skoda aktuell Siebter im Markt und Nummer vier bei den Privatkunden. Damit hat sich die VW-Tochter deutlich besser entwickelt als der Gesamtmarkt, der im Juli nur ein Neuzulassungsplus von 2,1 % erreicht hat und in den ersten sieben Monaten sogar ein Minus von 6,7 % hinnehmen musste. Dennoch können die starken Zahlen das Grundproblem von Skoda nicht übertünchen: das Markenproblem. Noch immer haftet der Marke das Image von „billig“ und „Ostproduktion“ an. Als besondere Herausforderungen für Skoda in Deutschland nannte Geschäftsführer Hermann Schmitt deshalb richtigerweise die zügige Umsetzung des neuen Unternehmensdesigns in Handel und Service. Dies alles sollte aber das positive Gesamtbild von Skoda Deutschland kaum trüben.

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