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Denso wird größter Automobilzulieferer der Welt

Die Zeitschrift „Automobil Produktion“ hat ein Ranking der Top 100 Automobilzulieferer veröffentlicht. Die „Mittelbayerische Zeitung“ stellt hierzu nun die wichtigsten Ergebnisse vor. Wichtigster Punkt: Der japanische Zulieferer Denso hat Bosch vom Thron der weltgrößten Autozulieferer gestoßen. Im Automobilbereich erlöste Denso rund 44,13 Mrd. US-Dollar (33,47 Mrd. Euro), während die Schwaben in der Sparte auf gut 39,92 Mrd. US-Dollar kamen. Bosch landete damit sogar nur noch auf Platz 3 hinter dem Rivalen Continental (40,17 Mrd. US-Dollar). Ein Bosch-Sprecher verwies jedoch darauf, dass die Werte zum Teil schwer vergleichbar seien. Und: Nach einem schwachen Auftakt erwarten die Stuttgarter aber eine Belebung in der zweiten Jahreshälfte. (Mittelbayerische Zeitung online, 26.7.13/S–)

Umwälzungen – Kommentar von Tobias Dieterich – Das ist in der Tat eine Meldung wert. Der japanische Zulieferer Denso hat Bosch vom Thron der weltgrößten Autozulieferer gestoßen. Jahrelang war Bosch gemäß Umsatz die unangefochtene Nummer 1 im globalen Zuliefergeschäft. Grundsätzlich ist der Platztausch jedoch kein Beinbruch für die Stuttgarter. Zum einen sind die Werte – wie ein Bosch-Sprecher umgehend erklärte – zum Teil nur schwer vergleichbar. So legt Denso seine Bilanz beispielsweise nicht zum Ende eines Kalenderjahrs vor. Zum anderen ist auch das Produktportfolio der Zulieferer teilweise unterschiedlich. Außerdem kann und darf die schiere Umsatzgröße nicht der entscheidende Maßstab für Erfolg oder Misserfolg eines Zulieferers sein. Letztlich zählt am Ende des Tages die Umsatzrendite und hier ist Bosch durchaus erfolgshungrig. So hat das Unternehmen bereits zum Jahresbeginn 2013 angekündigt, sich mit einem Sparkurs gegen Umsatzeinbrüche zu wappnen. Im Umkehrschluss heißt das: Solange die Rendite stimmt, kann das Unternehmen auch mit einem rückläufigen Umsatz leben. Zudem gilt die alte Weisheit: Nach dem Ranking ist stets vor dem Ranking! Bosch hat bereits angekündigt, nach dem schwachen Auftakt nun eine Belebung in der zweiten Jahreshälfte anzupeilen. Schmerzlicher dürfte für die erfolgsverwöhnten Schwaben eher die Tatsache sein, dass die bisherige Nummer 3, der Lokalrivale Continental, wohl ebenfalls an Bosch – wenn auch nur ganz knapp – vorbeiziehen konnte. Bosch wird dies sicherlich nicht auf sich sitzen lassen und hier schon bald mit einer passendenAntwort aufwarten. Denn eine dauerhafte Degradierung zur Nummer 2 in Deutschland wäre selbst für den Koloss aus Stuttgart bitter.

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