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Leoni im Vorwärtsgang

Der Kabel- und Bordnetzhersteller Leoni floriert derzeit. Vor allem die Nachfrage nach technisch gut ausgestatteten Oberklasse-Autos in China und in den USA lässt den Kabel- und Bordnetzhersteller Leoni auf bessere Geschäfte im laufenden Jahr hoffen. „Die 3,7 Milliarden Euro Umsatz werden wir sicher schaffen, und werden sie auch ein bisschen übertreffen“, sagte Vorstandschef Klaus Probst in einem vergangene Woche veröffentlichten „Reuters“-Interview. (Handelsblatt.com, 23.7.13/S–)

Leoni trotzt der Krise – Kommentar von Daniel Geers – Tatsache ist: Im kriselnden Europa spüren auch die Zulieferer zunehmend, dass die Massenhersteller immer stärker unter Druck geraten. Doch während sich das Gros der Zulieferer in ihren Heimatmärkten quält, restrukturiert und abspeckt, nehmen gerade die international aufgestellten Zulieferer, zu denen auch Leoni zu zählen ist, die Krise als Chance wahr, sich noch schneller zu internationalisieren und sich damit der Enge und Krise Europas zu entziehen. Es sind die guten Geschäfte in Asien und Übersee, die die Zulieferer aufatmen lassen, denn drei von vier Autos werden nicht in Deutschland, sondern auf dem Weltmarkt verkauft. Leoni wachse in den nächsten Jahren „massiv außerhalb Europas“, erklärte Leoni-Chef Probst und kann sich über die richtigen Weichenstellungen seines Unternehmens in den vergangenen Jahren freuen. Doch ist es wohl der gesunde Mix aus Heimatverbundenheit und Drang in die Welt, die einen erfolgreichen Zulieferer ausmachen. Auch in Europa wird für Leoni nach Auskunft von Konzernchef Probst das Geschäft in den nächsten drei, vier Jahren um fünf bis zehn Prozent zulegen. Der meiste Schub komme laut Probst im Moment durch Lieferungen an Oberklasse-Hersteller wie BMW oder Daimler für ihre Produktionen in China und den USA. Was lernen wir hieraus: Es ist die gesunde Mischung aus regionaler Verwurzelung (= Europa), Internationalität (= China und Übersee) sowie Innovationskraft, die einen Zulieferer krisenresistent machen. Diese Strategie fahren seit Jahren zahlreiche deutsche Zulieferer, weshalb die hiesige Branche besser dasteht als ihre europäischen Pendants. Das Erfolgsrezept „RII“ (Regionalität, Internationalität, Innovation) hat also seine Bewährungsprobe mehrfach bestanden.

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