Green Tech / News

Toyota drängt Verbrennungsmotor zurück

Toyota will als erster Autoproduzent ein Elektro-Serienauto mit wasserstoffbetriebener Brennstoffzelle auf den Markt bringen. Die Markteinführung der viertürigen Limousine ist für 2015 geplant. „Ich möchte den Verbrennungsmotor überflüssig machen“, so Toyota-Entwicklungsleiter Katsuhiko Hirose in einem Gespräch mit „Auto Bild“. „Der japanische Autohersteller Toyota will dafür sorgen, dass man auf den herkömmlichen Verbrennungsmotor verzichten kann“, meint hierzu das Portal „ShortNews“. (Auto Bild online, 8.7.13/S–)

Konsequent – Kommentar von Tobias Dieterich – Den japanischen Herstellern kann man alles nachsagen, wie zum Beispiel dass sie satt und weniger hungrig sind als in den vergangenen Jahrzehnten. Niemand kann Konzernen wie Toyota allerdings abstreiten, dass sie nicht konsequent und entschieden einen einmal eingegangenen Weg weitergehen. Die Asiaten agieren hier überaus programmatisch, was sich schön an der Kontinuität im Umgang mit Brennstoffzellenautos sehen lässt. Tatsache ist: Am Elektroauto mit wasserstoffbetriebener Brennstoffzelle scheiden sich die Geister. Für Optimisten ist es der einzig gangbare Weg, die maximale Flexibilität – die Idee des Autos an sich – in die Zukunft zu führen. Für Kritiker wiederum ist es ein Milliardengrab für Forschungsgeld und eine ewige Ankündigung, die niemals Wirklichkeit wird (vgl. hierzu DIE ZEIT online, 27.6.). DIE ZEIT bringt es auf den Punkt: „Unauffällig und mit japanischer Bescheidenheit wird Toyota nach heutigem Stand der erste Autohersteller sein, der über die Handfertigung hinaus zur echten Produktion einer Fuel-Cell-Großserie übergeht. Derzeit ist eine viertürige Limousine im Gespräch.“ Sorgen muss man sich indes um die deutschen Hersteller machen, die mit ebensolcher Konsequenz Rückschritte im Kampf um die Antriebstechnologie der Zukunft machen. „… denn der Hauptfokus bei den deutschen Autoherstellern und (deutschen) Käufern liegt eindeutig bei immer größeren und leistungsstärkeren Autos. Da passen die Elektrofahrzeuge nicht rein … die Deutschen machen hier ‚evolutionäre‘ Rückschritte“, schreibt ein Leser im Online-Portal der ZEIT und hat hier durchaus recht. Tatsache ist: Neue Technologien benötigen viel Zeit. Wer zu früh kommt, wird abgestraft. Wer zu spät kommt ebenfalls. Die japanischen Hersteller trauen sich in der Regel eher zu, in die Masse zu produzieren, während die Deutschen da eher zurückhaltend sind. Hier können Kooperationen und Allianzen helfen, Verluste zu begrenzen und Risiken gering zu halten. Den derzeit starken deutschen Herstellern will man eigentlich nichts raten – nur so viel: Sie sollten ihr Trendscouting und ihre Wettbewerbsanalyse deutlich verstärken. Global verdichten sich in der Automobilbranche derzeit entscheidende Megatrends, die die automobile Zukunft der kommenden Jahrzehnte prägen werden. Damit die deutschen Hersteller – danach sieht es momentan mitnichten aus – hier ganz vorne mitspielen können, müssen und sollten sie endlich über ihren Tellerrand hinausschauen und den rasanten technologischen Wandel an den Hörnern packen. Lieber mehreren falschen und einem richtigen Trend hinterherlaufen, als es bei einem schlichten „alles bleibt wie es ist“ zu belassen.

Tags:

Kommentarfunktion geschlossen.