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EU plant weitreichende CO2-Normen für leichte Nutzfahrzeuge

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat sich in Brüssel auf eine Festsetzung von Langfristzielen bis 2025 für die CO₂-Emissionsgrenzen von leichten Nutzfahrzeugen geeinigt. Auf einen genauen Wert konnte sich der Ausschuss zwar noch nicht festlegen, aber die Obergrenze für 2025 wird in einem Rahmen von 105 bis 120 g CO₂/km liegen. Zahlreiche Medien berichten und sprechen von ambitionierten Plänen. (Quelle: DNR EU-Koordination, 7.5.13)

Diese Verordnung hat Biss – Kommentar von Tobias Dieterich: Der in der aktuellen Verordnung für die Emissionsobergrenzen von leichten Nutzfahrzeugen ab 2020 genannte Durchschnittswert von 147g CO₂/km ist ein überaus ambitioniertes Ziel. Überhaupt haben die EU-Oberen ihre Gangart bei dem Thema zuletzt deutlich verschärft. So hatte bereits Ende April der Umweltausschuss des EU-Parlaments über neue Emissionsobergrenzen für neue PKWs abgestimmt (EU-Umweltnews vom 25. April 2013). Dass der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) die Warnblinker anschaltet, verwundert hier nicht. Man halte das vom Umweltausschuss des EU-Parlaments ausgegebene Ziel zur CO2-Regulierung leichter Nutzfahrzeuge „für überzogen“. Die Grenzwerte von 105 bis 120 Gramm pro Kilometer im Jahr 2025 seien aus Sicht des Verbands nicht nur politisch motiviert – sie entbehrten zudem jeder Grundlage und gingen zudem an physikalischen und technischen Gesetzmäßigkeiten vorbei, beklagt der Verband in einer Pressemitteilung. Zudem sei noch völlig offen, wann sich alternative Antriebe bei leichten Nutzfahrzeugen, ohne die diese Werte nicht erreichbar seien, verstärkt etablieren werden. Deswegen könne ein solches Langfristziel seriös erst in einigen Jahren definiert werden. „In einigen Jahren?“ Ja, der Verband spricht tatsächlich und ohne konkret zu werden von „einigen Jahren“. Damit sind wir bereits beim Pudels Kern. Denn genau daran krankt die Debatte um die schnelle Absenkung der Emissionen. Alles wird verschoben, nach Möglichkeit auf unbestimmte Zeit, um dann schließlich beerdigt zu werden. Und selbst wenn man es nicht verschiebt, so wird es dennoch hinterfragt. Die politischen Instanzen tun deshalb gut daran, ihre Entscheidungen bei diesem Zukunftsthema frei zu treffen und sich allen Interessensvertretern zu entziehen. Nur dann werden die Hersteller die technischen Voraussetzungen schaffen.

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