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Hyundai schwächelt

Im ersten Quartal 2013 fiel der Überschuss des südkoreanischen Auto-Hersteller Hyundai um 15 % zum Vorjahreszeitraum auf 2,1 Bio. Won (1,44 Mird. Euro). Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dem südkoreanischen Auto-Hersteller Hyundai macht die nach der jüngsten Yen-Abwertung erstarkte Konkurrenz aus Japan zu schaffen. Gleichwohl stieg der Umsatz stieg um 6 Prozent auf rund 21,4 Billionen Won. Der globale Absatz kletterte den Angaben zufolge im ersten Quartal im Jahresvergleich um 9,2 % auf 1,172 Millionen Autos, fiel aber zum Quartal davor (1,227 Millionen) zurück. (manager magazin.de, 30.4.13/S–)

Götterdämmerung? – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Die Platzhirsche in der Autoindustrie, allen voran Volkswagen und Toyota, können etwas unbesorgter nach Korea schauen. Denn die jahrelang ungebrochene Dynamik des Angreifers Hyundai lässt nach. Tatsächlich kam der Gewinnrückgang für Beobachter nicht erwartet. Die Begründungen des Unternehmens wirken diffus: Angeblich habe das Fertigungsvolumen in den einheimischen Fabriken aufgrund von Produktionsstopps an Wochenenden abgenommen, was „die Fixkosten erhöhte“, teilte Hyundai mit. Außerdem kursiert die These, wonach die Koreaner unter dem schwachen Yen leiden, der die bisherigen Kostenvorteile gegenüber der japanischen Konkurrenz aufzehrt. Nach einer anderen Lesensart seien die Gewerkschaften schuld, die sich einer Überstundenregelung verschlössen. Tatsache ist: Den Märkten sind die Erklärungsversuche der stolzen Koreaner herzlich egal, zumal auch VW und Co. mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Tatsache ist vielmehr, dass die bislang hohe Dynamik von Hyundai nachgelassen hat – warum, weshalb, wieso: nebensächlich. Willkommen in der Wirklichkeit, ist man bereits geneigt auszurufen. Doch Vorsicht: Das gebremste Wachstum mit Krise zu verwechseln ist weit gefehlt. Hyundai gönnt sich allenfalls eine Verschnaufpause auf dem weiteren Weg nach oben. Denn das Geschäftskonzept, ehrliche Autos zu einem fairen Preis anzubieten, ist nach wie vor intakt und das Unternehmen gilt als überaus aggressiv bei der Verwirklichung seiner Ziele. Unser Fazit: 1. Gewinnrückgang überraschend. 2. Geschäftskonzept bleibt weiter intakt. 3. Perspektive nach wie vor gut. Wettbewerber sollten die vorübergehende Schwäche bei Hyundai nutzen, um ihren technologischen und vertriebsstrategischen Vorsprung auszubauen bzw. nicht weiter schrumpfen zu lassen. Denn schon bald dürfte der einstmals behäbige Chaebol, dem es 2003 gelungen ist, sich in fünf effiziente Holdings aufzuteilen (darunter Hyundai Kia Automotive Group), wieder den Vorwärtsgang einschalten.

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