Fiat liefert Branchenlösungen ab Werk – Fiat setzt auf die Zusammenarbeit mit Aus- und Aufbauspezialisten und bietet seine Transporterflotte für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke an. Speziell für den Lebensmittelhandel stehen dabei Kühlfahrzeuge und verschiedenen Varianten zur Wahl. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Aus- und Aufbauspezialisten bietet Fiat Professional, so die offizielle Bezeichnung der Transporterabteilung innerhalb des Konzerns, zahlreiche Branchenlösungen ab Werk an. „Unsere Händler sind entsprechend geschult“, erklärt Kaare Neergaard, Nutzfahrzeugchef der Deutschland-Zentrale mit Sitz in Frankfurt am Main. (Der Handel online, 23.2.13)
Maßanzüge – Kommentar von Daniel Geers – Der modulare Ansatz von Fiat Professionell, nämlich Kunden möglich individuelle Lösungen anzubieten, unterstreicht einen der der zentralen Megatrends im Bereich des leichten Nutzfahrzeugvertriebs. Mit Fiat richtet sich ein wichtiger Importeur im Segment der leichten Nutzfahrzeuge (16,1 % Marktanteil in Deutschland im März) immer stärker für ganz individuelle Einsatzzwecke aus. Während der Hersteller einfachere Umbauten zum Werkstattwagen selbst vornimmt, übernehmen die Kooperationspartner die Spezialaufgaben. Die Spanne reicht vom Werkstattwagen für Maler, Schreiner oder Sanitärbetriebe (Ausbau von Sortimo) über einen Mini-Stadtbus (TS-Fahzeugtechnik) bis hin zu Frischdienst-Fahrzeugen (Winter) und einem mobilen Hähnchen-Grill (K + K Verkaufsfahrzeuge). Fiat Professional hat somit für nahezu jede Anforderung den passenden Transporter.
Individualität mit Ineffizienz und Kosten gleichzusetzen greift an dieser Stelle jedoch zu kurz: Denn der Massenhersteller Fiat ist gewiss kein rühriger Verfechter von Sonder- und Individuallösungen. Die Italiener fahren vielmehr – wie andere Wettbewerber auch – eine standardisierte Massenproduktion und geben sodann Teile dieser Rohfahrzeuge (hier unterscheitet sich Fiat von anderen Wettbewerbern) konsequent in die Maßschneiderei, wo die Fahrzeuge jedem denkbaren Individualisten auf den Leib geschneidert werden. Unser Fazit: Fiat hat durch das Weiterreichen seiner Produkte an Manufakturen kaum zusätzliche Kosten – von Logistik und erhöhtem Vertriebsaufwand einmal abgesehen. Im Gegenteil: Dank sehr individueller Produkte winken sogar höhere Margen. Außerdem erschließt sich das Unternehmen einen neuen Massenmarkt und spricht Käuferschichten an, die bis dahin unerreichbar waren. Kurze Rede kurzer Sinn: Fiat kommt im leichten Nutzfahrzeugsegment dem Wunsch des Kunden nach Individualität weit entgegen – ohne jedoch auf Effizienz, Masse und Standardisierung verzichten zu müssen. Andere Hersteller sind gut beraten, diesen starken Trend und das Voranpreschen Fiats im Auge zu behalten.
