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Daimler und MAN mit ernüchterndem Ausblick auf Gesamtjahr

Die beiden deutsche Truck- und Bushersteller Daimler und MAN stellen sich auf ein schwieriges Jahr 2013 ein. Nun steht erneut Kurzarbeit und ein Stellenabbau im Raum. „Wir spüren die Krise deutlich, aber es wird auch wieder besser werden”, wird Anders Nielsen, Vorstandssprecher der Nutzfahrzeugsparte MAN Truck Bus ist, vom „Handelsblatt“ zitiert. MAN erwarte für seine Nutzfahrzeuge einen leichten Umsatzrückgang und eine Umsatzrendite auf Niveau von 2012. Auch bei Daimler gebe es Sorgenfalten: Der scheidende Nutzfahrzeugchef Andreas Renschler räume ein: „Unterm Strich bleibt 2013 … anspruchsvoll.” Das „Handelsblatt“ merkt an: „Die Brummisparte reagiert darauf, wie sie es immer getan hat: mit Kürzungen. MAN ordnete in allen deutschen Werken für das erste Halbjahr zeitweise Kurzarbeit an, Daimler strich vor allem in den USA mehrere Hundert Stellen in der Produktion.“ (Handelsblatt online, 4.4.13)

Ruhig Blut! – Kommentar von Frederik Kullmann, Los Angeles: Die Rezession in vielen Euro-Ländern macht allen Lkw-Bauern derzeit das Leben schwer. In der Krise werden weniger Waren transportiert, die Nachfrage nach neuen Lastwagen sinkt, zudem halten sich wegen der schlechten Lage Spediteure mit neuen Bestellungen sehr zurück. Mit den Nutzfahrzeugsparten von Daimler und MAN sind nun zwei wichtige deutsche Hersteller in den Krisenstrudel hineingeraten. Grund zur Sorge? Nur bedingt! Zum einen ist der Einbruch nicht mit 2009 vergleichbar, wo wegen der Finanzkrise nach einer Boom-Zeit die Märkte fast über Nacht zusammenbrachen. Außerdem ist das Lastwagengeschäft bekanntermaßen eben ein zyklisches Geschäft mit Höhen und Tiefen. Jetzt geht es gerade abwärts. Langfristig können Daimler und Co. auf Wachstum hoffen, denn der Krise zum Trotz wird der Güterverkehr in den kommenden zehn Jahren wohl weiter anschwellen. Zudem dürften steigende Spritkosten und strengere Abgasregelungen die Nachfrage nach neuen, sparsameren Lastwagen weiter erhöhen. Und drittens wollen sowohl Daimler als auch MAN ihre Geschäfte in den Wachstumsmärkten außerhalb Europas ankurbeln. Generalfazit: Die Lage ist ernst, aber mitnichten prekär. Also: „Ruhig Blut!“. Sowohl Daimler und MAN werden die Krise nutzen, um ihre Hausaufgaben zu machen und ihre Unternehmen zu restrukturieren, um sodann bei einem Anziehen der Konjunktur gestärkt zurückzukehren.

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