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Autokrise: Bosch streicht Boni

Der Elektronikspezialist und Automobilzulieferer Bosch hat einen Bericht der „Stuttgarter Nachrichten” bestätigt, wonach den Mitarbeitern in Deutschland die Boni gekürzt werden. Diese erhalten für 2012 nur noch 16,8 % eines Monatsgehalts als Prämie, so ein Konzern-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa”. Hintergrund ist die Krise der Autobranche in Europa. „Der Umsatz des Zulieferers war 2012 nur um 1,6 Prozent auf 52,3 Mrd. Euro gestiegen. Der Gewinn war wegen hoher Abschreibungen auf die Solarsparte auf 1,1 Mrd. Euro eingebrochen”, merkt die Agentur an. Den reduzierten Bonus erhalten die rund 50.000 Tarifbeschäftigten der Bosch GmbH mit dem April-Gehalt, erklärte der Sprecher weiter. (Stuttgarter Nachrichten online, 18.3., dpa, 18.3.)

Jetzt auch Bosch – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Mit Bosch scheint ein weiteres Bollwerk deutscher Autokunst zu schwächeln. Indiz hierfür ist das Zusammenstreichen der Prämien, das offenbar stärker ausgefallen ist als erwartet. Doch sind die Stuttgarter kein Einzelfall: Landauf und landab machen sich Manager in der Automobilwirtschaft derzeit daran, die Mitarbeiterbeteiligungen am Unternehmensgewinn einzudampfen – und dies trotz oftmals steigernder Unternehmensgewinne. Wie ist das möglich? Tatsächlich sind die rückläufigen Boni einmal mehr ein treffsicherer Frühindikator für die nachlassende Robustheit einer ganzen Branche. Dies lässt nur eine Erklärung zu: Die Zulieferer bereiten sich für einen möglichen Einbruch ihrer Geschäfte auf breiter Front vor. Noch stehen viele von ihnen glänzend da, doch das könnte sich schon bald ändern. In Anbetracht der wachsenden Risiken ist der Schritt nachvollziehbar, denn er zeugt von vorausschauendem Handeln und Verantwortungsbewusstsein gegenüber allen Stakeholder-Gruppen. Denn nur wenn es dem Unternehmen auch Morgen noch gut geht, haben alle Freude daran: Anteilseigner, Kunden und Arbeitnehmer. Traditionsunternehmen wie Bosch und andere deutsche Zulieferer wissen zudem genau, was Sie ihren Belegschaften schuldig sind (erst recht in Zeiten eines dynamisch wachsenden Fachkräftemangels ) und werden deshalb – sobald sich die Lage bessert – sehr schnell wieder die Partizipation der Mitarbeiter am Gesamterfolg erhöhen

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