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Fiat-Boss Sergio Marchionne sieht Silberstreif am Horizont

Wie das „Handelsblatt“ berichtet, glaubt Fiat-Boss Sergio Marchionne nicht an die Schreckensvisionen seiner Kollegen für die europäischen Autoverkäufe. „Ich teile nicht die Meinung, dass der Markt in den nächsten drei bis fünf Jahre so schwach bleiben wird“, sagte er gestern auf dem Genfer Autosalon. 2013 werde zwar ein hartes Jahr. Er rechne aber damit, dass die Märkte ihre Talfahrt schon im Sommer beenden könnten. 2014 sei sogar wieder Aufwind möglich. Dazu müsse sich die europäische Politik allerdings wieder stärker auf Wachstum statt auf Sparprogramme konzentrieren.

Die Hoffnung stirbt zuletzt – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Fiat-Boss Sergio Marchionne hängt sich hier weit aus dem Fenster, wenn er den Turnaround am europäischen Automarkt bereits für Mitte diesen Jahres für möglich hält. Mehr noch, 2014 könnte sich die Branche wieder im Aufwind befinden. Marcchionne, gewiss ein Manager mit einem glücklichen Händchen, könnte hier aber irren. Denn ein solches Szenario ist angesichts der Tiefe der Depression wohl eher unwahrscheinlich. Aus Sicht des Kommentators sind die Zeiten vorbei, wo der europäische Autozyklus sich über Jahrzehnte hinweg in einem vorhersehbaren Auf- und Ab bewegt. Die Zeiten haben sich verändert und viele ehemals bedeutsame Autohersteller haben ihren weltweiten Rang eingebüßt bzw. kämpfen – allen voran Renault und PSA – ums nackte Überleben. Vorbei die Zeiten, wo sich die Europäer mit alten Tugenden – Qualität und Stärke – aus der Talsohle berappen konnten. Andere Länder – allen voran die Koreaner – können „Auto“ mittlerweile auch und setzen dem Alten Kontinent hier schwer zu. China ist mittlerweile sogar die größte Auto-Schmiede der Welt: weit vor den jahrzehntelang führenden Europäern: Fazit: Ja, der Markt wird sich auch in Europa erholen. Es dürfte aber ein blutleerer Aufschwung werden, der weit entfernt ist von früheren Peaks. Und: Es wird Gewinner und Verlierer in Europa geben. Nicht mehr alle Autokonzerne werden von dem Aufwind gleichermaßen profitieren. Während die südeuropäischen Hersteller sich allenfalls auf einen dezenten Aufschwung ihrer Marken einstellen, können auf der anderen Seite wiederum einige wenige Hersteller (z.B. VW) einen enormen Zug erwarten.

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