News / Zulieferer

Zulieferer entdecken Russland

Zulieferer entdecken Russland – Die deutschen Zulieferer entdecken den russischen Markt. Der Stuttgarter Bosch-Konzern baut seine Fertigung dort aus. In Samara wird im ersten Halbjahr 2013 mit dem Bau einer 15 .000 Quadratmeter großen Fabrik begonnen. Mehr als 500 Mitarbeiter will Bosch bis Ende 2017 in Samara beschäftigen. Schaeffler baut östlich von Moskau sein erstes Werk in Russland. Der Produktionsstart ist für das Jahr 2014 geplant. Das Werk soll hauptsächlich Produkte für die nationalen und internationalen Automobilhersteller produzieren, aber auch Komponenten für die Bahnindustrie. Anfangs wird Schaeffler rund 450 Mitarbeiter in der Fabrik beschäftigten. (econo online, 29.12.)

Von Lockungen und Verirrungen – Kommentar von Frederic Kullmann, Los Angeles – Die Wanderungsbewegungen deutscher Zulieferer ins Ausland kann man nur begrüßen. Nur der Aufbau starker internationaler Standbeine ermöglicht ein Entrinnen aus der Sättigung, Wettbewerbsintensität und Krisenanfälligkeit des europäischen Marktes. Viele deutsche Zulieferer haben das seit langem erkannt und streuen ihre Risiken und ihre potenziellen Ertragsquellen über den ganzen Globus. Dass Russland hierbei – ein Markt mit 150 Mio. Menschen mit großem Nachholbedarf – ein treffliches Ziel ist, liegt auf der Hand. Doch ist Vorsicht angesagt, um Irrungen zu entgehen: Zum einen geht der Produktionstrend wieder zurück nach Europa, zum anderen ist gerade Russland für Investoren mit besonderes großen Risiken behaftet. Bosch und Schaeffler wären nicht die ersten Unternehmen, die entnervt ob der russischen Bürokratie, mafiöser Strukturen sowie Defiziten bei Personal, Infrastruktur und Logistik das Weite gesucht hätten. Gut vorbereitet und im Wissen um die Risiken macht der Schritt jedoch sicherlich Sinn.

Tags: , , , ,

eine Nachricht hinterlassen