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Preh jetzt eine 100 Prozent Joyson-Tochter

Preh jetzt eine 100 Prozent Joyson-Tochter – Nach Zustimmung der chinesischen Börsenaufsicht hat die Joyson Investment Holding Co. den Automobilzulieferer aus Bad Neustadt in die börsennotierte Joyson Electronics eingebracht, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Preh und Joyson. Die Gesellschaft ist an der Börse von Shanghai gelistet. Zu 25,1 Prozent war Preh bisher noch im Besitz der Mitgesellschafter Deutsche Beteiligungs AG und vom Management von Preh in Bad Neustadt. Nach der Übernahme dieser Anteile ist das Unternehmen nun eine 100-Prozent-Tochter von Joyson Electronics aus China, bisher schon Mehrheitseigentümer von Preh mit 74,9 %. Die 100-% -Übernahme war bereits beim Einstieg von Joyson angekündigt.

Hoppla, da war doch was – Kommentar von Tobias Dieterich – So schnell kann es gehen, wenn die Chinesen etwas wirklich wollen: zum Beispiel einen gut aufgestellten mittelständischen Automobilzulieferer aus Deutschland. Was in einigen Medien als Schreckensmeldung daherkommt und die Ängste vor der vermeintlich gelben Gefahr schürt, ist lediglich ein weiterer Schritt in Richtung Transparenz und Durchlässigkeit in der deutschen Zulieferindustrie, von der alle Beteiligten profitieren werden. Zum einen soll sich an der Spitze von Preh in Bad Neustadt nichts ändern. Das Preh-Management bleibt in unveränderter Zusammensetzung im Amt und ist weiterhin durch langfristige Verträge gebunden. Zum anderen ist Kontinuität auch im Außenauftritt gewährleistet: Der Firmenname Preh bleibt zudem ebenfalls erhalten. Und auch das klare Bekenntnis von Joyson zu Preh und zum deutschen Standort wird in den Übernahmeverträgen hervorgehoben. Beleg dafür ist nicht zuletzt die nachhaltige Stärkung der Eigenkapitalquote von Preh auf über 40 %. Besonders aber zwei Investitionsentscheidungen nach dem Einstieg von Joyson bei Preh machen aus unserer Sicht die Wichtigkeit des Preh-Stammsitzers Bad Neustadt deutlich: zum einen die Modernisierung des Preh-Ausbildungszentrums im Jahr 2011, zum anderen die Einweihung einer neuen Fertigungshalle für den Produktbereich Preh Innovative Automation (PIA) 2012. Zusätzlich werden Aufwendungen und Kapazitäten für Forschung und Entwicklung am deutschen Standort stark erhöht. Dies alles spricht gegen ein schnelles „Kassemachen“ der Chinesen und deutet auf eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten hin. Der fast hundertjährigen Firmentradition von Preh dürften somit noch weitere Kapitel folgen.

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