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Electric Vehicle Index

Für den neuen Electric Vehicle Index ermittelt die Unternehmensberatung McKinsey im Auftrag der „Wirtschaftswoche“ vierteljährlich Angebot von und Nachfrage nach Elektroautos. Ergebnis: Bei den Elektrofahrzeugen der neuen Generation, die die Hersteller seit 2009 anbieten, ist im September die Grenze von weltweit 100.000 Verkäufen überschritten worden, berichtet die „Wirtschaftswoche” unter Berufung auf den Index. Allein in den USA setzten die Hersteller 4.000 Stromautos pro Monat ab, womit die Nachfrage nach Elektroautos in den USA und Japan derzeit weitaus höher ist als in Deutschland. Die am häufigsten verkauften Modelle sind der Chevrolet Volt und der Leaf von Nissan, schreibt das Magazin. Führend bei der Produktion von Elektroautos sind dem Bericht zufolge weiterhin die Japaner. McKinsey prognostiziert, dass Japan im Jahr 2017 rund 780.000 Elektroautos herstellen wird, während Deutschland dann nur 218.000 Fahrzeuge produziert. (Wirtschaftswoche, 19.11.)

Kommentar von Frederik Kullmann, Los Angeles – 100.000 Elektroautos – weltweit – und das innerhalb von drei Jahren. Wahrlich der Tropfen auf dem heißen Stein! Bei diesem Tempo kann und wird es wohl Jahrzehnte dauern, bis sich diese neue Schlüsseltechnologie – wenn überhaupt – am Markt durchsetzen wird. Dass ausgerechnet die globalen Umweltsünder Nummer 1, die USA, an der Spitze der Bewegung mitlaufen, sollte der deutschen Politik und den hiesigen Herstellern aber zu denken geben. Sollte die Technologie tatsächlich den Durchbruch schaffen – dies ist angesichts der geringen Absatzzahlen noch immer nicht gesichert – könnte Deutschland schnell von den Rivalen USA und Japan abgehängt werden. Der Rat an die Branche kann deshalb nur lauten: Den Markt kontinuierlich beobachten und sich zugleich auf den Trend zum Elektroauto einlassen. Sollte sich die Elektromobilität nicht durchsetzen, so ist dies allenfalls teures Lehrgeld gewesen. Für den Fall aber, dass aus den geringen Zulassungszahlen von Elektroautos in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ein gewaltiger Boom entsteht, so wäre es grob fahrlässig, ja sogar existenzgefährdend, wenn die deutschen Hersteller hier nicht dabei sind.

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