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Zweiklassengesellschaft bei Zulieferern

Die Nachrichtenagentur „Reuters“ beleuchtet die Lage bei den europäischen Automobilzulieferern und sieht dabei eine ähnliche Zwei-Klassen-Gesellschaft sich etablieren wie bei den PKW-Konzernen. „Wer international aufgestellt ist oder zumindest als Kunden solche Autobauer hat, die viel exportieren, kommt besser durch die Krise“, so der Tenor des Beitrags. Ausführlich beleuchtet der Autor Krisenstimmung, Krisenmanagement und Gegenstrategien der Zulieferer in Zeiten der Krise. (Reuters, 26.10.12)

Kommentar von Oliver Hübner – Die anstehende Krise in der Automobilwirtschaft verdeutlicht einmal mehr die Kluft zwischen erfolgreich und weniger erfolgreich agierenden Zulieferern. „Reuters“ hat recht, hier von einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ zu sprechen. Die einen investieren, expandieren und internationalisieren: Diese werden auch in Krise und nach der Krise zu den Gewinnern zählen. Die anderen kämpfen unterkapitalisiert und in Abhängigkeit von wenigen Kunden ums nackte Überleben. Sorgen bereitet vor allem die Lage kleiner und kleinster Zulieferbetriebe. Diese Unternehmen werden in schwere Bedrängnis kommen, sollte die Absatzkrise länger als zwei Jahre anhalten. Und es wäre fatal, wenn insbesondere Mittelständler im F&E-Bereich sparen müssten. Denn damit würde die gesamte Automobilwirtschaft an Innovationskraft verlieren.
Doch könnte die Zweiklassengesellschaft schon bald aufgelöst werden – nicht etwa durch ein Upgrade der Kellerkinder in die 1. Liga, sondern vielmehr durch einen drastischen Konsolidierungsprozess in der Branche. Es gibt tausende Zulieferer in der deutschen Automobilwirtschaft – nicht alle werden die Krise überleben. Es ist denkbar, dass aus der Not heraus neue Allianzen, Bündnisse, Fusionsmodelle und Kooperationen geboren werden, von denen alle Seiten profitieren. Sollte dies das Ergebnis der Krise sein, dann hätte diese durchaus ihr Gutes gehabt.

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