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MAN blickt skeptisch in die Zukunft

Der Nutzfahrzeughersteller MAN erwartet, dass das Jahr 2013 eine noch schwierigere Geschäftslage bringen wird als 2012. Die Aufträge im dritten Quartal seien stärker zurückgegangen als üblich, wie Finanzvorstand Frank Lutz am Freitag bei einem Analystentreffen in Nürnberg sagte. Immerhin bestätigte MAN die Prognose für das laufende Jahr, nachdem diese im Juli gesenkt worden war. Der deutsche Lkw-Bauer sagte damals, dass die Gewinnmarge auf etwa 6 Prozent am Umsatz fallen werde. Zuvor waren 8,5 Prozent erwartet worden. Der operative Gewinn hatte sich im zweiten Quartal halbiert auf 218 Mio. Euro. Jürgen Pieper, Analyst bei Bankhaus Metzler in Frankfurt, analysiert die Lage bei dem mehrheitlich von VW kontrollierten Unternehmen wie folgt: „Der europäische Lkw-Markt wird definitiv stärker einbrechen, und Südamerika wird sich nur langsam steigern”, fügte er hinzu. Dies mache die Aktie zu einer klaren Verkaufsempfehlung. (Die Welt online, 12.10.12/S–)

Kommentar von Tobias Dieterich: Die vorsichtige, aber keineswegs ängstliche Markteinschätzung des MAN-Managements erscheint plausibel. Sicherlich werden die kommenden beiden Jahre keine einfache Phase in der 250-jährigen Geschichte des Unternehmens. Dennoch muss einem um die Zukunft der Münchner nicht bange sein. Hierfür gibt es mehrere Gründe: 1. MAN setzt dabei auf die Macht des Volkswagen-Konzerns, der mittlerweile 56 Prozent der Aktien hält. 2. Das Management setzt sich weiterhin ambitionierte Ziele und will langfristig sogar den Elefanten am Markt, Daimler, überrunden. Solch ein kühner Plan setzt den Glauben an die eigene Stärke voraus sowie das Insiderwissen, dass das Unternehmen langfristig tatsächlich über eine solche Kraft verfügt; 3. Die Märkte außerhalb Europas sind weiterhin intakt – der Exportmotor bei MAN sollte – wenn auch mit niedrigerer Drehzahl – 2012 und 2013 weiter brummen. Insbesondere in den Schwellenländern wird die Nachfrage nach qualitativ hochwertigeren Lkws weiter steigen. 4. MAN-Truck-Chef Anders Nielsen kann dank Überschneidungen mit den Schwestermarken Scania und Volkswagen Nutzfahrzeuge Synergien und Potenziale heben und zugleich das Wachstumstempo des Unternehmens beschleunigen.

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