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Absatzkrise erreicht Volkswagen-Konzern

Auch der allmächtige Volkswagen-Konzern leidet zunehmend unter der Absatzkrise in Europa. Die Auslieferungen legten im September nur noch um 6,5 % auf 801.000 Fahrzeuge zu und auch das Wachstum verlangsamte sich deutlich, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf eine Mitteilung von Europas größten Autobauer vom Freitag. In den ersten drei Quartalen zusammen steht noch ein Plus von 9,7 % auf 6,71 Mio. Wagen zu Buche. Hoffnungsvoll stimmt jedoch weiterhin der Absatz in Asien, Nordamerika und Osteuropa, wo der Konzern weiter auf der Überholspur fährt. Positiv entwickelte sich zuletzt auch der Heimatmarkt Deutschland, wo das Unternehmen seine Auslieferungen auf 889.900 Einheiten steigerte. „Vor allem die bestehenden Unsicherheiten im Euroraum sowie die aktuelle Gesamtmarktlage beschäftigen uns weiterhin sehr intensiv und benötigen auch im vierten Quartal unsere volle Aufmerksamkeit”, sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler laut Mitteilung.

Kommentar von Frederik Kullmann, Los Angeles: Volkswagen bleibt trotz Krise auf Rekordkurs. Das ist die eigentliche Botschaft des Jammerns auf hohem Niveau. Auch wenn die Wolfsburger das hohe Wachstumstempo nicht halten können, so befindet sich der Konzern dennoch weiter auf Expansionskurs – vor allem bei den Auslieferungszahlen. Auch wenn die Ertragskraft zuletzt Federn lassen mussten, so ist der Konzern mit seinen zwölf Marken kaum zu stoppen. Bleibt also nur noch die Frage, ob hinter der öffentlich geäußerten Besorgnis von Vertriebsvorstand Klingler gepflegtes Understatement steckt, oder aber der Versuch, der Öffentlichkeit drohende Bad-News proaktiv und schonend beizubringen. Wir glauben ersteres: VW wird auf absehbare Zeit das Maß aller Dinge bleiben und den Markt auch in Zeiten der Krise dominieren. (dpa, 12.10.12/S–;)

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