Steubing Research traut dem Automobilzulieferer Leoni im Vergleich zur Branche überdurchschnittliches Wachstum zu und rät bei der Aktie zum Kauf. Der faire Wert des Titels, der am Montag 30,15 Euro kostete, wird bei 47 Euro gesehen. Leoni sei auf einem Feld tätig, das innerhalb der Autobranche am stärksten wachse, argumentieren die Analysten. Der Anteil elektronischer Produkte in Fahrzeugen steige stetig an. Hinzu kommt: Durch die starke Marktposition des Unternehmens bei den deutschen Premiumherstellern würden die negativen Effekte durch die schwache Nachfrage in Europa und steigende Risiken auf dem US-Markt zusätzlich abgefedert, heißt es.

Kommentar von Tobias Dieterich: Bravo! Der Kabel- und Bordnetze-Hersteller Leoni befindet sich weiter auf der Sonnenseite. Analysten bestätigen ihm exzellente Wachstumsperspektiven. Bisherige Sonderaufwendungen wie die Verschiebungen im Produktmix und höhere Kosten für die Integration des übernommenen südkoreanischen Konkurrenten Daekyeung sind mittlerweile „verdaut“. Folgende Erfolgsfaktoren sind zu identifizieren:

1. Eine immer wichtigere Rolle als Korrektiv für die schwächelnden Euro-Staaten spielt dabei Fernost. 400 Mio. Euro will Leoni in den nächsten vier bis fünf Jahren in Asien investieren. Geschickt nutzt der Zulieferer dabei die Lohnkostenvorteile chinesischer Arbeiter und produziert in China für deutsche und chinesische Autos. Vorteilhaft für das Unternehmen ist dabei, dass chinesische Kabelhersteller im Autogeschäft noch nicht international konkurrenzfähig sind.

2. Das dritte Übersee-Standbein der traditionsreichen Nürnberger, die USA, ist trotz gegenwärtiger Schwächephase weiterhin intakt.

3. Durch die starke Marktposition des Unternehmens bei den deutschen Premiumherstellern werden die negativen Effekte in Europa und USA derzeit weitgehend kompensiert.

Fazit: Das Upgrade durch  Steubing Research ist berechtigt. Die momentane Delle am Automarkt sollte für die Firma kein allzu großes Problem darstellen.