News / PKW

VW will mit Sport-Optik in China punkten

„Volkswagen motzt China-Geschäft auf“, meldet heute die „Financial Times Deutschland“. Angeblich plane Vorstand Jochem Heizmann ein eigenes Unternehmen für den Riesenmarkt. Das Blatt schreibt hierzu: „VWs neuer China-Vorstand Jochem Heizmann will mit viel PS, Sonderlackierungen und breiten Reifen mehr Kunden für die Marke Volkswagen gewinnen.“ „Blaupause“ für das Projekt sei nach FTD-Informationen die R GmbH aus Wolfsburg, die unter anderem Golf- und Scirocco-Modelle mit der Motorleistung eines Porsches vertreibt. Sie erfülle auch ausgefallene Kundenwünsche bei der Ausstattung. Als Chef ist der Heizmann-Vertraute Jörg Müller vorgesehen. Beide waren vorher mit der Koordinierung der Lkw-Bauer MAN, Scania und VW Nutzfahrzeuge betraut. Ein VW-Sprecher wollte sich zu den Plänen bisher nicht äußern. Die Gründung der R GmbH für China hat vor allem ein Ziel: „Marge, Marge, Marge“, bringt Autoexperte Christoph Stürmer vom Branchenberater IHS Automotive die VW-Pläne auf den Punkt. Denn an Sonderausstattungen verdienen die Hersteller saftig.

Kommentar von Dr. Olaf Janke: Tatsache ist: VW ist in China ein dominanter Player. Der Marktanteil von VW im chinesischen Markt liegt bei 18,2 (16,8)%, womit VW Marktführer ist. Dass Unternehmen ist auf dem chinesischen Markt derzeit mit den Marken VW, Audi, Skoda und den Luxusmodellen Lamborghini, Bentley und seit 2011 auch Bugatti vertreten. 2012 soll auch Seat in den chinesischen Markt eingeführt werden. Doch schiere Masse alleine reicht nicht, wie die Konzernstrategen in Wolfsburg richtig erkannt haben. Volkswagen macht es einmal mehr richtig. Indem sich der Volumenhersteller dem Massenmarkt punktuell entzieht, öffnen sich die Wolfsburger die Möglichkeit, die zuletzt unter Druck geratenen Margen im China-Geschäft zu erhöhen. Hohe Servicebereitschaft sowie intelligent vertriebene Sonderausstattungen und Spezialpakete können hier wie eine Frischzellenkur für die Rendite des Gesamtkonzerns wirken. Dies erscheint umso wichtiger, als das China-Geschäft schon bald das krisengeschüttelte europäische Massengeschäft quersubventionieren könnte und deshalb wichtiger ist denn je. Denn der chinesische Verbraucher hat ein ganz wichtiges Merkmal: Er ist hungrig nach Statussymbolen, Accessoires des Luxus und ist dafür auch bereit, tief in die Tasche zu langen – anders als die gesättigten und durch die Euro-Krise geizig gewordenen europäischen Konsumenten. Man kann deshalb Jörg Müller nur viel Erfolg wünschen. In einem Punkt kann sich Müller sicher sein: Die Community wird das Vorhaben genauestens beobachten und bei Erfolg schnell nachahmen.

Tags: , , , , , , , ,

eine Nachricht hinterlassen