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Magna-Gründer schießt gegen Euro

„Euroland ist abgebrannt: Comeback der Nationen?”, lautete der Titel der jüngsten Sendung von Sandra Maischberger (Menschen bei Maischberger). Mit von der Partie war Frank Stronach (Unternehmer, Milliardär und Parteigründer) Oskar Lafontaine, Die Linke (Ehem. Parteichef) Thilo Sarrazin (Ex-Bundesbanker) Jorgo Chatzimarkakis, FDP (Europaabgeordneter) Franziska Brantner, B´90/Grüne (Europaabgeordnete). Der österreichische Industrie-Tycoon Frank Stronach, der den Automobilzulieferer Magna gründete und zu einem Konzern mit über 100.000 Mitarbeitern in 24 Ländern aufbaute, ist ein erbitterter Euro-Kritiker. Die Gemeinschaftswährung sei „keine Erfolgsstory”, sondern eine „Missgeburt”, sagt er. Die südeuropäischen Länder „ziehen alle mit in den Abgrund”. Die EU-Länder „sind Schuldenmacher”. Der 80-jährige Milliardär stellte gerade in Wien seine Partei „Team Stronach” vor, mit der er 2013 in das österreichische Parlament einziehen möchte.

Kommentar von Frederic Kullmann, Los Angeles: Wer alles im Leben erreicht hat und nichts mehr erreichen kann, gründet am Ende gerne eine Partei oder betätigt sich anderweitig politisch. Zu sehen bei den russischen Oligarchen, zu sehen aber auch bei Frank Stronach, Multimilliardär und Boss einer der größten Automobilzulieferer der Welt. Was treibt den Mann an, im weisen Alter von 80 Jahren nach Europa zurückzukehren und gegen die Gemeinschaftswährung zu Felde zu ziehen? Ist es das Ego, das noch einmal eine Herausforderung sucht oder aber schlicht Verantwortungsgefühl für „sein“ Europa. Letzteres erscheint fragwürdig – ist der Mann doch seit fünf Jahrzehnten nicht mehr vor Ort gewesen. Vielleicht ist es aber auch eine Melange aus Nostalgie, Altersmilde, Weisheit und Weitblick. Auch wenn die Motive des Frank Stronachs unklar sind, so bleibt doch zu konstatieren, dass im Falle eines Erfolgs Stronachs, d.h. einem Zerschuss des Euro, ein Wirbelsturm die Weltwirtschaft erschüttert wird – und die Automobilwirtschaft – und auch Magna – und am Ende auch Stronach selbst.

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