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Medienbericht: Japanische LKW-Hersteller im Analysefokus

Im 6. Teil ihrer großen Serie “Nutzfahrzeuge auf dem Prüfstand” beschäftigt sich die “Börsen-Zeitung” mit Änderungen bei den Machtverhältnissen in der japanischen Nutzfahrzeugbranche. So habe die Toyota-Beteiligung Hino mittlerweile zum führenden Hersteller Isuzu fast aufgeschlossen, allerdings nicht in der Rendite. Hierzu heißt es: “Lange Zeit war Isuzu Motors wegen seiner Partnerschaft mit General Motors nationaler Branchenführer. Aber inzwischen ist ihr die Toyota-Tochter Hino Motors dicht auf den Fersen.” Auch wenn die japanischen Hersteller von Nutzfahrzeugen in Asien, ihrem Lernmarkt, weiterhin führend sind,  so wachse die Herausforderung durch die rapide Expansion von Rivalen aus China und Südkorea, vor allem Beijing Foton, FAW, Daewoo und Hyundai. Diese würden sich gerade in Japans starken Absatzmärkten Thailand, Indonesien, Vietnam und Malaysia etablieren und dabei aufgrund ihrer schwachen Währungen vor allem über den Preis punkten. Zur Abwehr verfolge etwa Hino seit dem Vorjahr eine Strategie der verschärften Modularisierung, für die Japan nur noch als Produktionsort für eine radikal reduzierte Zahl von Standardteilen eine Rolle spielt. Daraus will Hino in den Schwellenländern die ganze Bandbreite von Lastern zusammenbauen. So wolle der japanische Hersteller die Kosten drücken und den starken Yen umgehen. Ausführlich beleuchtet der Beitrag am Beispiel von Hino Strategie und Positionierung der japanischen Nutzfahrzeughersteller am Markt.

Kommentar von Daniel Geers: Den scharfe Wettbewerbswind, den den japanischen Nutzfahrzeugherstellern derzeit ins Gesicht weht, haben die europäischen Hersteller bereits lange hinter sich. Nachdem japanische Player wie Hino Motors und Isuzu  jahrelang die unangefochtenen Platzhirsche im riesigen asiatischen Markt waren, werden sie nun von den regionalen Rivalen der angrenzenden Tigerstaaten mächtig unter Druck gesetzt. Einmal mehr zeigt sich die hohe Flexibilität der japanischen Wirtschaft, solche Herausforderungen anzunehmen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Das Tempo Hinos, innerhalb von nur einem Jahr beträchtliche Teile seiner Produktion nach Asien zu verlagern, spricht hier Bände. Zurück zu Europa: Hier befinden sich die lokalen Player wie MAN, Daimler und Volvo schon immer in einem intensiven Wettbewerbsumfeld, das von starken Konkurrenten geprägt ist. Die schmerzhafte Metamorphose, die den japanischen Anbietern in Asien nun bevorsteht, konnten Daimler und Co. deshalb schonend und kaum merklich über Jahre und Jahrzehnte vollziehen.

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